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Empört Euch

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EMPÖRT EUCH!
Ausstellungsprojekt von 68elf e.V.


Eröffnung: Donnerstag, 4.7.2019 von 18:00 bis 21:00 Uhr
Performance: "fake NEW(s)2.0" von Hasan Hüseyin Deveci und John Herman
Laufzeit: 4.7. bis 21.7.2019

Bunker K101, Körnerstraße 101 – 50823 Köln

EMPÖRT EUCH !

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Christian Hein
ZUM BÖSEN WOLF
Rauminstallation_Einkaufswagen, Elektromotor, Holz, Blackwrap, Taschenlampe_2019

Die Silhouette eines Wolfes, die an einem Stab befestigt und auf einem Drehmotor montiert ist, dreht ihre Kreise in einem abgenutzten Einkaufswagen mit dem Titel „Zum Bösen Wolf“. Beleuchtet mittels einer Taschenlampe wird ein rotierender Lichtkegel projiziert, der einem Suchscheinwerfer gleich die Silhouette des Wolfes und der Gitterkonstruktion des Einkaufswagens an die Wände des Raums projiziert.

Der Wolf ist los! Verstärkt durch die sogenannten „sozialen Medien“ wird am Beispiel der Wiederansiedelung des Wolfes in Deutschland sichtbar, besonders aber spürbar wie schnell eine Thematik überhitzt werden kann, wenn sie an „tradierten Ängsten“ anzudocken vermag. Diese Ängste werden immer wieder durch die Boulevardpresse bedient und gerne von rechtsgerichteter Politik angefacht.
Dies geschieht in einer Haltung der Totalverweigerung gegenüber allen wissenschaftlichen Fakten.

„Vergleicht man die Häufigkeit wölfischer Übergriffe auf Menschen mit denen anderer großer Beutegreifer oder Wildtiere allgemein, wird offensichtlich, dass Wölfe in Bezug auf ihre Größe und ihr räuberisches Potential zu den am wenigsten gefährlichen Tieren gehören. Basierend auf den Fakten, dass Wölfe eine Gefahr für Menschen darstellten, ist es leicht zu verstehen, warum wir eine "kulturelle Angst" vor Wölfen haben, die durch Mythen und Geschichten noch bestärkt wird.“
Quelle: Wissenschaftliche Dienste - Deutscher Bundestag, Wolfsangriffe in Europa, Russland, Asien und Nordamerika  Aktenzeichen: Abschluss der Arbeit: Fachbereich:  WD 8 - 3000 - 041/18_11.05.2018
WD 8: Umwelt, Naturschutz, Reaktorsicherheit, Bildung und Wissenschaft _S.7
In dieser Installation kann sich jeder/jede Besucher-in der eigenen „kulturellen Angst“ „spielend“ stellen.

 

 285 Randerscheinungen Rueckseite 2015 70 x 62 x 20 cm Oel auf gestapelten und mit verschiedenen Stoffen bespannten Keilrahmen

Randerscheinungen; 70 x 62 x 20 cm, Öl auf gestapelten und mit verschiedenen Stoffen bespannten Keilrahmen, 2015

Christian Hein - Randerscheinungen

„Auf gestapelte und mit verschiedenen Stoffen bespannte Keilrahmen hat der Künstler zwei Darstellungen gemalt, die aus den Streifen jeweils Himmel oder Wasser werden lassen. Ein überfülltes Flüchtlingsboot, das am Strand über Schlauchboote entleert werden soll und eine aus Kisten gestapelte Rettungssschwimmer-Überwachungsstation mit abgezäuntem Revier verweist auf Realität, die es als Tagesaktualität sonst meist nicht in den Kunstkontext schafft. Die Baywatch sichert die Strandregion als Tourismusservice. Flüchtlinge werden hier nicht erwartet. Das Flüchtlingsboot wird von der Presse als „Symbolbild“ verwendet, wenn bei solchen Vorkommnissen mal wieder kein Situationsbild vorhanden ist. Hein nennt die Arbeit „Randerscheinungen“. Sie finden seewärts und landwärts des Meeressaumes und Strandrandes statt. Gerne werden diese Geschehnisse als Randerscheinungen eingestuft und zugleich sind sie auf dem Rand der Keilrahmen dargestellt. In dieser auch für andere Bildtitel genutzten sprachlichen Doppeldeutigkeit zeigt sich ein humorvoller und anspielungsreicher Umgang mit Bildthemen und Titeln, mit geschürten Erwartungen und dem Blick fürs Detail, auf das man mit Christian Hein einen neuen und durchaus ambivalenten Blick wirft.“
(Dr. Dirk Tölke)

Randbemerkung: Das aus der Presse entnommene Motiv zeigt die Praxis im Jahr 2015, als die italienische Regierung mit „Mare Nostrum“ aktiv die Seenotrettung von Flüchtlingen betrieb. So gesehen ist die italienische Flagge an einem der Rettungsschlauchboote historisch, da unter der aktuellen Regierung in Italien eine repressive, jede Hilfe unterbindende Praxis betrieben wird.

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